Massiver Schaden durch Salze

Der Hausbesitzer rätzelte, ob es sich um bauschädliche Salze oder gar weißen Schimmel handelte, der auf einer Kellerwand in seinem Haus in Hannover wuchs. Auch von Salpeter hatte er bereits gehört. Lange hat er zugesehen wie Salze die Substanz seiner Kellerwände schleichend aber stetig zerstörten, ehe er sich zu einer Sanierung seines Kellers entschloss.

Bei dem abgebildeten Schadensbild, verursacht durch Salze, ist es schon fast zu spät für eine sinnvolle Sanierungsmaßnahme. Die Salzkristalle haben sich zentimeterdick auf der Wand aufgetürmt. Viele Immobilienbesitzer erkennen diesen weißen, weichen Flaum allerdings gar nicht als Salz sondern halten die gesundheitlich an und für sich unbedenklichen Kristalle für schädlichen Schimmel oder gar Schwamm. Natürlich verbreiten diese Ausblühungen keine gefährlichen Schimmel- bzw. Pilzsporen. Die Probleme liegen vielmehr in seiner (Zementleim-) zerstörenden Wirkung für die Bausubstanz.

Die Zerstörung durch Salze verläuft schleichend

Über Jahre (oft Jahrzehnte) hinweg ist Feuchtigkeit in die Kellerwand eingedrungen. Da die Wand von außen nicht oder nur unzureichend durch eine alte, meist zu dünne Abdichtung geschützt ist, dringt Wasser von außen ein, wandert durch die Wand und verdunstet auf der Innenseite. Im Wasser gelöste Salze bleiben an der Oberfläche zurück und bilden den auf dem oberen Bild sichtbaren weißen Flaum. Dabei entstehen zwei Probleme: Erstens erhöht das stark hygroskopisch wirkende Salz die Grundfeuchtigkeit des Mauerwerks bzw. des Betons und zweitens nimmt das auskristallisierende Salz zunehmend mehr Platz in Anspruch. Daher sprengt das Salz durch seine enorme Volumenzunahme den Putz von der Wand.

Die Zerstörung durch Salze Schritt für Schritt

Zunächst blättert nur die Farbe von der Wand, die Tapeten lockern sich, der Putz bröselt und fällt als feiner Staub zu Boden, wie im rechten Bild gezeigt.
In dem im Bild dargestellten Fall in einer Wohnung in Hannover war es aufsteigende Feuchtigkeit, die das Salz vom Fundament über den Keller bis in die Wohnung transportierte.

Ist der Putz nicht mehr intakt, setzt sich die Zerstörung durch das Salz in den Mörtelfugen fort (die Fugen sind weicher und wasserdurchlässiger als der Stein). Die jeweils oberste Schicht sprengt das Salz ab. Für den Laien sieht es so aus als würden die Fugen versanden. Dabei sind es die Zementleimbindungen, die das Salz zerstört und so die einzelnen Sandkörner des Mörtels voneinander löst.
Bei dem gezeigten Schadensfall an einem Lichtschacht eines Kellers in Hannover ist deutlich sichtbar, wie das Salz zuerst die Fugen zerstört. Die abgebildete Kalksandstein-Wand war ehemals weiß gestrichen.

Auf diesem Bild einer Fassade in Haste bei Hannover wird die Sprengkraft des auskristallisierenden Salzes besonders deutlich. Rückt man dem Salzschaden nicht mit einer Sanierung in Form einer ( Keller -) Abdichtung zu Laibe, so kommt es früher oder später zu so massiven Salzausblühungen ( weicher, weißer Flaum ) wie den eingangs beschriebenen.

Zum Glück aller betroffenen Hausbesitzer gibt es inzwischen leistungsfähige Sanierputze, die kombiniert mit einer Horizontalsperre bzw. einer Kellerabdichtung die Schäden zwar nicht ungeschehen machen, diese jedoch weitgehend begrenzen und die Wandflächen wieder ansehnlich machen.

15.12.2007 Natascha Kraemer
Baugeschäft Kraemer
30419 Hannover